Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe politisch Interessierte,
sehr verehrte Damen und Herren,
im letzten Newsletter habe ich bereits angekündigt, dass dieser Newsletter sich mit der Landwirtschaft 2024 beschäftigt. Warum habe ich dieses Thema gewählt? Einige werden es wissen: Ich bin selbst gelernter Landwirt und bin Mitglied im Landwirtschaftsausschuss. Aber darüber hinaus spielt die Landwirtschaft eine große Rolle in NDS, es ist nicht nur die zweitgrößte Branche in NDS (hinter der Autoindustrie), sondern auch 55% der Gesamtfläche Niedersachsens sind landwirtschaftlich genutzt.
Auch dieses Jahr habe ich wieder bei der Ernte geholfen und dabei feststellen müssen, dass die Ernteerträge bei Getreide geringer ausfielen. Insgesamt gab es zu hohen Niederschlagsmengen – vor allem in den Sommermonaten. Leider haben nicht nur wir auf dem heimischen Hof diese Erfahrungen machen müssen, sondern dies gilt für ganz Niedersachsen.
Ernte in Niedersachsen
Ein Blick auf die Auswertung der Ernte zeigt, dass der durchschnittliche Ertrag von Winterweizen bei etwa 76 Dezitonnen pro Hektar lag, was einem Rückgang von 6,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Noch deutlicher fiel der Rückgang bei Wintergerste aus, die etwa 12 % weniger Ertrag brachte, und auch der Winterroggen verzeichnete ein Minus von über 10 %.
Besonders betroffen waren Regionen mit schwereren Böden, die aufgrund der vielen Niederschläge Staunässe und einen erhöhten Krankheitsdruck erlebten. Dies führte zu niedrigeren Erträgen und Problemen bei der Qualität, insbesondere durch Pilzbefall. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass in Gebieten mit leichteren Böden, die sonst eher unter Trockenheit leiden, die Erträge stabiler blieben. In Norddeutschland sind die Böden aber eher schwerer und weniger durchlässig.
Daraus ergibt sich auch, wie die Gesamtbilanz zeigt, dass die Ernte 2024 in Niedersachsen unter dem langjährigen Durchschnitt liegt, und viele Landwirte müssen nun mit den wirtschaftlichen Folgen dieser geringen Erträge umgehen.
Jahresabschluss in Nieder-sachsen
Der Jahresabschluss für landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen für das Wirtschaftsjahr 2023/2024 zeigt eine gemischte Bilanz. Während das Vorjahr (2022/2023) durch außergewöhnliche Gewinne geprägt war, aufgrund hoher Marktpreise infolge der Ukraine-Krise, sind die Ergebnisse im aktuellen Wirtschaftsjahr deutlich rückläufig.
Im Wirtschaftsjahr 2022/2023 konnten die landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen im Durchschnitt einen Gewinn von etwa 148.000 Euro verzeichnen, was einer Steigerung von fast 50 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies war vor allem auf hohe Preise für Milch, Getreide und Schweinefleisch zurückzuführen. Diese Gewinne ermöglichten es vielen Betrieben, neben der Deckung ihrer Kosten auch in Eigenkapital zu investieren und Schulden abzubauen.
Allerdings wird für das Wirtschaftsjahr 2023/2024 ein deutlich niedrigeres Gewinnniveau erwartet. Die anhaltenden Wetterbedingungen und die wirtschaftlichen Unsicherheiten führen dazu, dass die Betriebsergebnisse in diesem Jahr voraussichtlich nicht an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen können.
Man könnte meinen, Landwirtschaft ist ein stabiles Umfeld, denn gegessen wird bekanntlich immer. In einem globalen Markt mit teils stark schwankenden Preisen und nicht zuletzt durch den Klimawandel und unsichere Ernten ist es allerdings turbulent geworden in der Landwirtschaft. Und das ist manchmal zur Freude und manchmal zum Nachteil des Landwirtes. Die Reaktion der Bundesregierung, dass Landwirte eine Gewinnglättung durchführen können, schafft dabei etwas Abhilfe.
Glück auf
Euer
Christoph Willeke
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